Verschneite Landschaft, Städte und Outdoor-Erlebnisse: Bei einer Reise mit der Willy Scharnow-Stiftung hat Reiseverkäuferin Kassandra Götz vom Reiseland aus Mannheim die kanadische Provinz Québec kennen und lieben gelernt. Hier ist ihr Bericht!
„Winter in Kanada? It’s all about layers! Wer das beherzigt, kann dort eine wunderschöne – sehr kalte Zeit verbringen – so wie ich zusammen mit einer kleinen lustigen Gruppe von Reise-Expertinnen, die der Einladung der Willy-Scharnow-Stiftung, Québec Original und Air Canada gefolgt sind, um das winterliche Québec zu entdecken.
Dementsprechend warme Kleidung im Koffer, startete unsere gemeinsame Reise Ende Februar und führte uns fünf unvergessliche Tage von Wendake und Québec City über den Lac Sacacomie bis nach Montréal.
Wer schon mal mit der Stiftung verreist ist weiß, dass das Programm vollgepackt ist mit interessanten und abwechslungsreichen Aktivitäten: Stadtrundführungen und -rundgängen, Museumsbesuchen, Hotelbesichtigungen, Schneemobilfahren, Schlittenhundefahren, Eisfischen, Lichtershow in der Notre-Dame-Basilika Montréal, Riesenradfahren, Wachsfigurenkabinett – um nur ein paar unserer Programmpunkte zu nennen.
Und natürlich auch: Sehr viel und sehr gutes Essen! Ich glaube es gab niemanden, der nicht mit ein paar Pfunden mehr auf den Hüften zurückgekommen ist, denn Québec ist für seine leckere und abwechslungsreiche Küche mit vielen regionalen Spezialitäten bekannt. Unbedingt einmal probieren sollte man das Nationalgericht „Poutine“. Poutine sind mit Bratensoße übergossene Pommes frites und Cheese Curds. Übrigens, nur wenn der Käse zwischen den Zähnen quietscht, ist es eine originale Poutine.
Übernachten bei den First Nations
Nach unserer Ankunft am Flughafen Montréal fuhren wir direkt weiter zu unserem ersten Übernachtungshotel, dem Hotel-Musée Première Nations in Wendake in der Nähe von Québec City. Das Hotel wird zu hundert Prozent von First Nations geführt und ist gleichzeitig auch ein Museum, welches Einblicke in deren Kultur gibt. Wenn man möchte, kann man sogar in einem Longhouse übernachten – vor allem für Familien ein einmaliges Erlebnis!
Je näher wir unserem Hotel kamen, desto winterlicher wurde auch die Landschaft. Rechts und links der Straßen türmten sich Schneeberge auf und viele Häuser waren fast zugeschneit. Selbst für kanadische Verhältnisse gab es diesen Winter extrem viel Schnee. Ihr fragt euch, ob es wirklich so kalt ist? Definitiv ja! Thermostrumpfhosen oder Skiunterwäsche sind ein Muss, sonst kann es unangenehm werden. Festes Schuhwerk ist ebenfalls sehr wichtig, denn auch in den Städten sind die Straßen und Fußgängerwege oft noch schnee- und eisbedeckt. {seite2}
In Québec-City hat sich die Stadt etwas Schönes einfallen lassen: Überall in der europäisch anmutenden Altstadt stehen große Eisskulpturen, zum Beispiel Comicfiguren oder Eisbänke und am Ende der Promenade am Fairmont Le Château Frontenac gibt es eine riesige Eisrutsche. Die etwas außerhalb der Stadt liegenden Montmorency Falls sind zwar nicht komplett zugefroren, dafür aber der See, in den sie münden. Durch die Gischt bildet sich am Fuß ein großer weiter Berg, der sogenannte Sugarloaf (Zuckerhut), der so massiv ist, dass man sogar darauf laufen könnte.
Nach unserem Aufenthalt in Wendake und Québec-City war Natur pur angesagt: Die nächsten beiden Nächte verbrachten wir im Hotel Sacacomie am gleichnamigen See in Saint-Alexis-des-Monts. Mein absolutes persönliches Highlight! Hier erlebt man Kanada von seiner atemberaubendsten Seite: weite Wälder und Seen und unberührte schneebedeckte Landschaften. Das Hotel fügt sich wunderbar harmonisch in diese Szenerie ein. Die Einrichtung ist im Stil einer Blockhütte gehalten und wird von Holz und Stein dominiert. In der Lobby knistert ein offenes Kaminfeuer und spendet sofort heimelige Wärme nach einem kalten Wintertag. Ich habe mich sofort sehr wohl und willkommen gefühlt.
Abends wurden wir zum gemeinsamen Abendessen mit den Repräsentanten eingeladen inklusive Begrüßungsdrink an der bunt beleuchteten Eisbar auf der Terrasse mit Blick auf den Lac Sacacomie. Ganz im Sinne der Hoteltradition erhielt jeder von uns ein Shot-Glas aus Eis mit Ahorn-Whisky. Mit jedem Shot-Glas hat man beim Austrinken einen Wunsch frei. Damit der Wunsch auch bestimmt in Erfüllung geht, ist es bei einer Runde natürlich nicht geblieben…
Das Abendessen fand in ebenso entspannter und lockerer Atmosphäre statt. Wir wurden mit einem Drei-Gänge-Menü mit regionalen Spezialitäten verwöhnt, aber dem Dessert konnte nichts das Wasser reichen: Pouding Chômeur mit Ahorn-Sirup. Wenn ihr mal im Hotel Sacacomie übernachtet, bestellt euch unbedingt diesen Nachtisch! Einfach superlecker und typisch kanadisch!
Auf die Schlitten, fertig, los!
Am folgenden Tag hieß es: Outdoor-Abenteuer! Direkt nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Schneemobil fahren. Übrigens sind alle Startpunkte der Winteraktivitäten zu Fuß vom Hotel aus gut und schnell zu erreichen, sodass man sein Auto einfach am Hotel stehen lassen kann.
Seid ihr schon mal Schneemobil gefahren? Für mich war es eine Premiere. Wir wurden mit warmer und winddichter Sicherheitskleidung und Helm ausgestattet und erhielten eine kurze Einführung. Dann ging es auch schon los auf die präparierten Schneemobil-Wege.
Unser Guide ist zügig vorneweg gefahren und unsere kleine Gruppe paarweise hinterher. Anfangs erforderte es etwas Konzentration, denn das Schneemobil hat eine ordentliche Power. Man darf nicht zu viel steuern, sonst fliegt man aus der Kurve in den nächsten Schneehaufen. Hat man aber die ersten Kilometer geschafft und Vertrauen gefasst, macht es sehr viel Spaß! Kein Wunder, dass bei fast jedem Québecer ein eigenes Schneemobil vor der Haustür steht.
Und was wäre ein Wintererlebnis ohne eine Schlittenhundefahrt? Richtig – nur halb so schön. Schon von weitem konnte man die Hunde aufgeregt bellen und heulen hören. Als wir nach einem kurzen Spaziergang durch den Schnee bei den Hunden ankamen, warteten bereits vor jedem Schlitten fünf oder sechs Huskies. Die beiden Hundeführer erklärten uns wie gelenkt und gebremst wird, denn auch beim Hundeschlittenfahren durften wir wieder selbst ans „Steuer“.
Antreiben musste man die Hunde nicht, denn sie sind immer schon losgerannt, sobald man nur die Bremse des Schlittens gelöst hat. Die Hunde an unserem Zweier-Schlitten waren dabei einmal so euphorisch, dass Sie sich glatt vom Schlitten losgerissen haben und auf und davon gerannt sind – ohne uns… Wir konnten nur verdutzt hinterherschauen. Da half auch alles Zurückrufen nichts mehr. Unser erstaunter Ausruf „Unsere Hunde sind weg!“ wurde zum Lacher des Tages. Glücklicherweise blieben die Hunde bei den anderen Schlitten unserer Gruppe stehen und wurden wieder am Schlitten angeleint, nachdem wir hinterher gejoggt sind. Wie sagt man so schön? Wer seinen Schlitten liebt, der schiebt.
Nachmittags entspannten wir uns im Geo Spa des Hotel Sacacomie. Selbstverständlich nahmen wir auch diesen Programmpunkt sehr ernst und testeten ausgiebig die diversen Saunen und beheizten Außenpools des Geo Spas mit Blick auf die umliegende Landschaft und ließen unseren aufregenden Tag Revue passieren.
Die zwei Tage am Lac Sacacomie gingen vorbei wie im Flug und mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck fuhr unsere Gruppe weiter Richtung Montréal. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Stopp zum Eisfischen. Auf einem zugefrorenen See fischten wir nach Forellen – eine hat sogar angebissen.
In Montréal angekommen checkten wir im Le Centre Sheraton Montréal Hotel ein. Die Zimmer sind geräumig und modern eingerichtet. Die Lage des Hotels ist sehr zentral. In der Parallelstraße Saint-Catherine Street findet man alles, was das Shopping-Herz begehrt.
Montréal bietet jede Menge Unterhaltungsmöglichkeiten, wie Museen, Riesenradfahren, Stadtrundfahrten, Markthallen mit regionalen Produkten, die zum Bummeln einladen und vieles, vieles mehr. Regelmäßig finden Festivals statt, wie beispielsweise „Montréal en Lumière“ mit Lichtershows und Lichtinstallationen, das wir auch besucht haben, aufgrund Regen und Kälte jedoch leider etwas ins Wasser gefallen ist.
Lichterzauber in der Basilika
Ein ganz besonderer Tipp ist die Lichtershow Aura in der Notre-Dame Basilika, auch für Leute, die die Basilika schon kennen oder nicht unbedingt Fans von Kirchenbesichtigungen sind. Verschiedenste Lichteffekte lassen Gemälde, Kunstwerke, Kirchengewölbe und Altarraum erstrahlen und beinahe lebendig erscheinen. Höhepunkt der Show ist eine beeindruckende Multimedia-Inszenierung.
Ihr merkt schon, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und ich könnte noch ewig weitererzählen. Ich kann euch nur wärmstens ans Herz legen einmal selbst Kanada im Winterzauber zu erleben. Der Winter hat ein einzigartiges Flair und die herzliche Gastfreundschaft der Kanadier rundet das Ganze zu einer einmaligen Reise ab. Also packt euch schön warm ein und genießt das Savoir-Vivre in Québec!
Unsere kleine Reisegruppe hat die fünf erlebnisreichen Tage auf jeden Falls sehr genossen und wir sind mit vielen unvergesslichen Erinnerungen (und ein bisschen runderen Hüften) wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Ganz herzlichen Dank nochmal an die Willy-Scharnow-Stiftung, QuébecOriginal, Air Canada und die Partner vor Ort, die uns diese einzigartige Reise ermöglicht haben.“